Siegburg. Besuch aus Düsseldorf: Günter Winands, Staatssekretär im Schulministerium, hatte Schulleiterinnen und Schulleiter aus Siegburg, Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid, Much und Ruppichteroth sowie Bürgermeister und Schuldezernenten zu einem Treffen im Schulzentrum Neuenhof geladen. Thema: Die aktuelle schulpolitische Entwicklung im Land. Eltern und Kinder nutzten die Gelegenheit und warben für den Erhalt der Hauptschule am Neuenhof, deren Zukunft in der Gesamtschuldiskussion in Frage steht.
Wienands betonte, Voraussetzung für die Errichtung einer Gesamtschule sei neben der erforderlichen Zahl von mindestens 112 Anmeldungen auch die Tatsache, dass mindestens ein Drittel der Schüler die Qualifikation für das Gymnasium aufweisen müsse. Dieser Bedarf müsse für mindestens 5 Jahre gesichert sein. Der Staatssekretär bestätigte ausdrücklich, eine Gesamtschule werde auf absehbare Zeit nicht als Ganztagsschule genehmigt, müsse vielmehr auf diesen "Wettbewerbsvorteil" verzichten.
Erklärtes Ziel der Landesregierung sei es, die Hauptschulen zu stärken und diese möglichst flächendeckend als Ganztagsschulen einzurichten. Hauptschulen seien deutlich besser als ihr Ruf. Mehr als die Hälfte aller Auszubildenden im Handwerk komme aus der Hauptschule. Mittelfristig wolle das Land auch Möglichkeiten für die Einführung der offenen Ganztagsschule bei Realschulen und Gymnasien prüfen. Diese "Tür" sei "zwar auf", aber die Umsetzung der Pläne zur Zeit noch nicht finanzierbar. Er empfahl den Realschulen und Gymnasien, verstärkt auf die Einführung von "13 +" (Betreuung über Mittag) zu setzen, für die das Land zusätzliche Lehrerstellen bewillige.
Diskutiert wurde auch das Thema "Qualitätsanalysen der Schulen" durch die Bezirksregierung, vor kurzem auch in Siegburg angelaufen. Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Neuenhof sorgten für die Bewirtung der Gäste und präsentierten einen im Hauswirtschaftsunterricht zubereiteten gesunden Imbiss mit Säften - getreu dem Schulmotto "Gut drauf".
Schulleiter Thomas Scholz wies darauf hin, dass von den Schulabgängern seiner Schule niemand "auf der Straße" steht. Es sei gelungen, alle Schüler in Ausbildung, auf eine weiterführende Schule oder in berufsqualifizierende Maßnahmen zu vermitteln.
Siegburg. Chinesischer Besuch im Rathaus. In Vertretung für Herrn Bürgermeister Huhn empfing heute Vormittag der stellvertretende Bürgemeister Erich Nießen eine 18-köpfige Delegation aus dem autonomen Gebiet Ningxia im Nordwesten des Chinas im Großen Sitzungssaal des Rathauses.
Die Gruppe war bereits am Samstag nach Deutschland gekommen. Während eines mehrtägigen Aufenthaltes in Leipzig informierten sich die hochrangigen chinesischen Verwaltungsmitarbeiter über die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und die Aufgabenbereiche der Kommunen.
Nach einem Kurzaufenthalt gestern in Köln stand heute Morgen der Besuch in der Kreisstadt auf dem Programm, bevor es nachmittags weiter nach Frankfurt und Heidelberg geht.
Der stellvertretende Bürgermeister hieß die Delegation herzlich willkommen. Neben der allgemeinen Vorstellung der Kreisstadt Siegburg in geschichtlicher und kultureller Hinsicht erhielten die Chinesen Einblicke in das administrative System der Stadtverwaltung. Besonderes Interesse zeigten die Besucher an der Siegburger Infrastruktur, der Stadtplanung und den Umweltaufgaben.
Am kommenden Sonntag endet der insgesamt 9-tägige Informationsbesuch in Deutschland. Dann geht es vom Frankfurter Flughafen zurück in die Provinz am Gelben Fluss. Ningxia zählt mit einer Fläche von 66.000 km², etwa so groß wie die Niederlande, und 5,6 Millionenen Einwohnern zu den kleinsten und bevölkerungsärmsten Provinzen Chinas.
Bereits zum zweiten Mal besuchte damit eine chinesische Delegation die Kreisstadt. Erst im Mai diesen Jahres informierten sich 15 Verwaltungsmitarbeiter der chinesischen Provinz Anhui, alle in führenden Positionen, über den bundesdeutschen Verwaltungsaufbau im allgemeinen und den Wirtschaftsstandort Siegburg im besonderen.
Nießen betonte die besondere Gastfreundlichkeit Siegburgs gegenüber allen ausländischen Gästen und Mitbürgern und verwies auf die bestehenden fünf Partnerschaften mit Städten aus anderen europäischen Ländern.
Siegburg. Zweite Runde beim "Langen Donnerstag". Nach der Premiere vergangene Woche öffnen die Geschäfte in der Innenstadt heute zum zweiten Mal bis 20 Uhr. Noch mehr Geschäftsinhaber beteiligen sich diesmal an dem langen Dienstleistungsabend. Gegenüber dem Auftakt in der letzten Woche ist die Zahl der teilnehmenden Einzelhändler
leicht angestiegen, so die Pro Siegburg GmbH. Aktuell bleiben heute Abend bei 82 Geschäften in der City die Türen bis 20 Uhr offen. In einer Umfrage im Mai dieses Jahres waren es nur 53 Einzelhändler, die damals ihre Absicht zur Teilnahme signalisierten. Alle großen Kaufhäuser wie C&A, Galeria Kaufhof, Strauss Innovation, die Buchhandlung Thalia und das Bekleidungshaus Wehmeyer unterstützen gemeinsam die Aktion zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Siegburg. Auch die VR-Bank am Europaplatz hat bis 20 Uhr geöffnet.
Nach Auskunft aller Beteiligten ist der "Lange Donnerstag" ein wichtiger Faktor der Siegburger Standortwerbung. Bürgermeister Huhn freut sich über den Zusammenschluss der Geschäftsinhaber. Dies sei ein unverzichtbarer Beitrag zur besonderen Stärke des Wirtschaftsstandortes Siegburg.
Siegburg. Seit 2006 beherbergt die Siegburger Engelbert Humperdinck Musikwerkstatt das umfassende Manuskriptearchiv des zuvor in München untergebrachten Deutschen Tonkünstlerverbandes. Mit dem Umzug in die Zeughausstraße erlebte die bedeutende Sammlung einen regelrechten Aufschwung. Rund 100 Werke aller Gattungen wurden neu aufgenommen. Die Musikwerkstatt führt seither regelmäßig ältere wie neuere Werke des Manuskriptearchivs auf, CD-Dokumentationen folgen.
Das 1980 gegründete Manuskriptearchiv des Deutschen Tonkünstlerverbandes umfasst rund 1 800 Kompositionen unterschiedlichster Besetzung und Schwierigkeit. Die enthaltenen Werke reichen von Solo, Vokal-, Kammer- und Orchestermusik bis hin zu Chor- und Bühnenwerken. Verleger, Erzieher, Lehrer, Künstler und auch Laien können ihre Kompositionen einreichen. Sämtliche Werke sind, nach Besetzung geordnet, in einem Katalog erfasst. Eine Neuauflage ist für 2008 geplant. Der Katalog kann im Internet unter www.engelbert-humperdinck-musikschule.de eingesehen werden.
Der reichhaltige Fundus bietet jedem Interpreten und Musikpädagogen, weit über den Deutschen Tonkünstlerverband hinaus, die Möglichkeit, geeignete zeitgenössische Werke für den eigenen Gebrauch oder für Schüler, etwa zum Einsatz bei den Wettbewerb "Jugend musiziert" oder "Musizierende Jugend" zu finden.
Werke aus dem Manuskriptearchiv werden an folgenden Terminen aufgeführt:
- Sonntag, 16. September, 17 Uhr, Stadtmuseum Siegburg, "Die Freier", Oper von Hans Sternberg
- Dienstag, 16. Oktober, Musikwerkstatt
- Donnerstag, 18. Oktober, Pumpwerk
- Samstag, 20. Oktober, Musikwerkstatt, 1. Siegburger Kammermusiktage mit Kammermusikwerken des Manuskriptearchivs
Weitere Informationen: Musikschule, Tel. 02241/969737
Siegburg. Lettland zu Gast in Siegburg. Der Staat im Norden Europas steht im Mittelpunkt der diesjährigen Jahresreihe "Siegburg begegnet dem Ausland". Zehn Veranstaltungen bereichern bis Mai 2008 den Siegburger Kulturkalender.
Am Montag, 10. September, wird die Reihe mit einem Liederabend im Stadtmuseum eröffnet. Um 19.30 Uhr präsentiert der lettische Bariton Aleksandrs Polakovs berühmte Volkslieder, die "Dainas", begleitet von dem Pianisten Valdis Jancis, Konzertmeister aus Riga, und der Sopranistin Marita Heuse. Alle "Dainas" beschreiben Situationen des Lebens, sind Ausdruck von Gefühlen, Beobachtungen und Erkenntnissen.
Bürgermeister Franz Huhn und Daiga Krieva, Konsulin der Republik Lettland, laden die Besucher (Eintritt 8 Euro) anschließend zur "Skabo Kapostu Zupa", einer leckeren Sauerkrautsuppe, ein. Es gibt Informationen über eine im Begegnungsprogramm angebotene Reise nach Riga, die vom 2. bis 5. Mai stattfindet.
Karten für das Konzert im Stadtmusem, Tel.: 5 57 33. Mehr: www.siegburg.de.